Regenerative Aktivitäten
Freizeit-Monitor 2025
5. August 2025
Faulenzen statt Badewanne
Ruhe und Rückzug haben Konjunktur – aber anders als früher. Während klassische Erholungsrituale wie das ausgedehnte Baden in der Wanne deutlich an Beliebtheit verloren haben (2025: 37 %, 2010: 55 %), nimmt das Bedürfnis nach „einfach nichts tun“ spürbar zu. 62 von 100 Befragten gaben an, regelmäßig zu faulenzen, zu chillen oder bewusst nichts zu tun – ein Plus von 14 Prozentpunkten gegenüber 2010.
Auch gedankliche Entschleunigung liegt im Trend: 73 % geben an, sich regelmäßig Zeit für die eigenen Gedanken zu nehmen (+4 Punkte). Wellness-Anwendungen bleiben ein Nischenphänomen, gewinnen aber leicht an Bedeutung (7 % statt 3 %).
Stabil bleiben klassische Rückzugsformate wie Lesen (35 %) oder Mittagsschlaf (32 %). Dagegen verlieren vor allem ritualisierte oder rätselorientierte Aktivitäten an Zuspruch: Sudoku und Kreuzworträtsel sinken von 25 % auf 19 %, Ausschlafen ist rückläufig (58 % vs. 63 %), und das Pflegen in Ruhe verliert an Relevanz.
Prof. Reinhardt: „Der Rückzug ist nicht weg – er hat nur seine Form verändert. Wir baden seltener, aber wir chillen häufiger. Der Wunsch nach Erholung bleibt – nur ihre Rituale werden einfacher, spontaner, ungebundener. Die Badewanne ist zu langsam geworden für eine beschleunigte Gesellschaft.“